Online-Reporting

3 Wege – und alle richtig

Die digitale Berichterstattung entwickelt sich weiter. Neue Formen und Funktionen kommen hinzu, neue Möglichkeiten der Kommunikation entstehen und die Interessengruppen fordern neue Inhalte ein. Die Lösungen des Online-Reporting sind individuell. Doch wo anfangen?

Für Unternehmen stellen zu Beginn sich folgende Fragen: Welche Form passt zu Ihrem Unternehmen? Wie lange dauert das? Wie viele Ressourcen müssen eingeplant werden?

Wir geben Antworten, Tipps und Beispiele zu den häufigsten drei Formen der Online-Berichterstattung: PDF, Hybrid-Bericht und Full-HTML-Bericht.

  1. Das PDF – ein Muss!

Meist stellt das PDF lediglich ein schlichtes digitales Abbild des analogen Printberichts dar. Das muss nicht so sein: Mit Verlinkungen innerhalb des Dokuments und Navigationshilfen lässt sich der Lesekomfort für den Nutzer deutlich erhöhen.

Der Vorteil: Der Zusatzaufwand eines PDFs inklusive Navigationshilfen ist überschaubar, der Mehrwert hoch. Denn der Leser spart etwas sehr wichtiges: Zeit.

Der Aufwand: Ein PDF für die Online-Verwendung zu erstellen, ist entweder von Beginn an Teil der Konzeption und Umsetzung oder kann im Nachhinein mit relativ geringem Aufwand ergänzt werden.

Der Trend: Zahlreiche Unternehmen gestalten das PDF im Querformat. Das erhöht den Lesekomfort, denn der Großteil der Interessengruppen liest den PDF-Bericht am Bildschirm.

Das Beispiel: Seit zwei Jahren erscheint der Geschäftsbericht des Bremer Energieversorgers swb AG in einem bildschirmkonformen Querformat. Eine differenzierte Navigation erlaubt dem Leser eine komfortable Lektüre.

  1. Der Hybrid-Bericht – das Beste aus zwei Welten

Für den, der davor scheut, den kompletten Geschäftsbericht als Website aufzubereiten, kann die Hybrid-Version eine Lösung sein: Beim Hybrid-Bericht werden vor allem die kommunikativen Teile des Berichts in HTML umgesetzt – mit kreativen Features und technisch responsiv für die unterschiedlichen Devices. Die Pflichtteile werden als PDF bereitgestellt.

Der Vorteil: Mit einem Hybrid-Bericht werden die kommunikativ ausgerichteten Berichtsteile in einer dem Webkanal gerechten Form (erlebnisorientiert) aufbereitet. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist günstig.

Der Aufwand: Um vom starren PDF zur responsiven Microsite zu kommen, müssen Profis ans Werk. Der Hybrid-Bericht muss konzipiert, gestaltet und technisch umgesetzt werden. Das bedeutet einen  finanziellen Mehraufwand – den Unternehmen oftmals über den Druckaufwand wieder ausgleichen.

Der Trend: Die zunehmend aufwendig gestalteten Teaser-Pages sind sehr beliebt und bringen gerade neue Dynamik in das Online-Reporting. Hier werden die wichtigsten Themen gesetzt, das Storytelling verankert und eine breite Zielgruppe adressiert. Animationen, Videos und Infografiken zieren die Startseiten und helfen, komplexe Berichtsinhalte verständlich zu vermitteln.

Unser Tipp: Ein Hybrid-Bericht ist eine tolle Möglichkeit, die ersten Schritte ins Online-Reporting zu gehen. Der Anfang ist bereits mit einer ansprechend gestalteten Teaser-Page gemacht, die die wichtigsten Themen in HTML präsentiert. Damit steht auch die technische Grundlage, um weitere Teile bzw. Themen in HTML umzusetzen.

Das Beispiel: Der Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen Rosenbauer International AG aus Österreich etablierte zum Bericht 2019 erstmals eine Microsite. Diese bietet dem Leser die kommunikativen Teile des Geschäftsberichts sowie die Kurzfassung des Nachhaltigkeitsberichts in HTML-Form an. Über eine Navigation im Kopfbereich sind die beiden Berichte miteinander verbunden, sodass der Leser zwischen den jeweiligen Informationen wechseln kann.

  1. Der Full-HTML-Bericht – eine Kosten-Nutzen-Frage

Beim Full-HTML-Bericht ist der gesamte Bericht in HTML umgesetzt. Der Bericht verhält sich wie eine eigene Website mit Querverlinkungen und einer eigenen Menüführung. Parallel stellt das Unternehmen den Report immer auch als PDF zum Download bereit.

Der Vorteil: Im Full-HTML-Bericht sind alle Inhalte über Suchmaschinen zu finden. Ist der Leser auf der Seite, gelangt er über eine nutzerfreundliche Menüführung schnell und mit wenigen Klicks zum Ziel. Zielgruppen wie Ratingagenturen können Inhalte automatisiert abrufen.

Der Aufwand: Für die Gestaltung entwickeln Webprogrammierer und Designer in der Regel einen Rahmen für eine mehrjährige Berichterstattung. Zeitlich und finanziell ist der Bericht deutlich aufwändiger.

Der Trend: Davon, ein Standard zu sein, ist der Full-HTML-Bericht zurzeit noch ein großes Stück entfernt. Selbst bei den Konzernen im deutschen Leitindex ist diese Berichtsform zurzeit noch in der Minderheit. Eine Umsetzung muss in jedem Fall technisch sauber und mit Blick auf die User Experience gut durchdacht sein.

Unser Tipp: Wenn Sie den Weg gehen, überlegen Sie, welchen Mehrwert Sie den Nutzern über das klassische Reporting hinaus geben können: Interaktive Grafiken, das Angebot von Excel-Downloads, ein integriertes Glossar und die strategische Verknüpfung mit anderen Informationen sind nur vier von vielen Möglichkeiten.

Das Beispiel: Parallel zur Printversion berichtet die Vonovia AG über eine hochwertige Full-HTML-Version. Alle Inhalte aus dem Printbericht finden sich in HTML umgesetzt wieder.

Lesetipp:

Wie die Top 100 DAX- und SMI-Unternehmen ihre Online-Berichte gestalten, erfahren Sie in der Studie „Online-Report-Perspektiven 2020“. Darin wurden die Berichte dieser Unternehmen nach Format, Inhalt, Kommunikation und User Experience untersucht. Schlüsselerkenntnisse der Studie finden Sie unter: https://online-reporting.org/

Dort können Sie zudem die komplette Studie bestellen.

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